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Firefighters entering fire truck

Evaluierungsberichte der US-Bundesbehörde NIOSH empfehlen den Gebrauch von Dieselabgas-Absaugsystemen bei Bereitschaftsprüfungen

Fahrzeug-Abgasabsaugung in Feuerwachen 17 Okt. 2017 Gesundheitsrisiken

Zwei kürzlich verfasste Gesundheits- und Sicherheits-Evaluierungsberichte (HHE) unterstreichen den Gebrauch von Dieselabgas-Absaugsystemen durch Feuerwehrkräfte während routinemäßiger Bereitschaftsprüfungen.

Bei einer im Jahr 2017 ausgeführten Studie mit der HHE-Berichts-Nr. 2016-0094-3267 wurden zwei Feuerwehrwachen evaluiert. Die dieselbetriebenen Feuerwehrfahrzeuge stammen aus den Jahren 1992 und 1999. Die Studie stellte Folgendes fest: „Über 95 % der Dieselabgaspartikel sind kleiner als 1 µm und somit lungengängig. Aufgrund ihrer extrem kleinen Abmessungen können die Dieselabgaspartikel tief in die Lungen eindringen und von dort sogar in den Blutkreislauf gelangen.“

Die NIOSH-Prüftechniker haben die über den gesamten Tageszeitraum auftretenden Partikelkonzentrationen untersucht und dabei auch Rauchpatronen eingesetzt, um die Luftstromrichtung zu erfassen.

Die Tests haben erwiesen, dass die Abgase gleich nach dem Starten der in Einzelstellplätzen befindlichen Dieselfahrzeuge in die Wohnbereiche zogen. Die Prüftechniker haben außerdem festgestellt, dass in einer der Feuerwehrwachen eines der dort vorhandenen Absaugsysteme für Fahrzeugendrohre bei Bereitschaftsprüfungen nicht eingesetzt wurde. „Die Feuerwehrkräfte erklärten, dass der Absaugschlauch nur bei Wartungsarbeiten im Einzelstellplatz aufgesetzt wurde, jedoch nicht während der Bereitschaftsprüfungen.“

Die NIOSH-Prüftechniker empfahlen somit, die „Einzelstellplätze mit Dieselabgasabsaugungen auszurüsten, um die dort erzeugten Dieselabgase zu senken“, und für Feuerwache 1: „... während der Bereitschaftsprüfungen den Endrohr-Absaugschlauch zu verwenden“.

Lokale Abgasabsaugung weiterhin auch bei moderner Dieselmotortechnik erforderlich

Eine andere im Jahr 2016 ausgeführte NIOSH-Studie (HHE-Berichts-Nr. 2015-0159-3265) empfahl einer Feuerwache den Gebrauch von lokalen Absaugentlüftungen, auch wenn die dort eingesetzte Fahrzeugflotte modernste Dieseltechnologie für den Betrieb mit ultra-schwefelarmen Dieselkraftstoffen, integrierten Dieselpartikelfiltern und DPF-Regeneration einsetzt.

Die Studie stellte für diese Wache Folgendes fest: „Trotz niedriger Exposition in allen Stationen sind aufgrund der potenziellen Gesundheitsrisiken, die von einer Aussetzung gegenüber Dieselabgas ausgehen, weitere Anstrengungen für eine wirksamere Reduzierung erforderlich.“

Die Studie empfahl außerdem eine Erwägung von „lokalen Absaugentlüftungssystemen, die in den Einzelstellplätzen direkt auf die Endrohre der Dieselfahrzeuge aufgesetzt werden.“

Vom FCSN (Firefighter Cancer Support Network) und NFFF (National Fallen Firefighters Foundation) unterstützte Systeme

Bei einem Gespräch über die beiden Studien mit Bryan Frieders, Präsident der US-Vereinigung „Firefighter Cancer Support Network“ (kurz FCSN), machte dieser auf den Bedarf an Dieselabgasabsaugsystemen für Feuerwehrwachen aufmerksam. „Dass Dieselabgase krebserregende Substanzen enthalten, ist mittlerweile eine gut nachgewiesene Tatsache“, so Frieders. „Um dieses von Dieselabgasen ausgehende Risiko auszuschließen, empfehlen Wissenschaftler den Einsatz von Punktabsaugsystemen. Wir vom FCSN befürworten weiterhin alle Innovationen, um Feuerwehrkräfte vor den Gefahren zu bewahren, die von Dieselabgasen ausgehen. Dabei setzen wir in erster Linie auf bewährte Verfahren und lassen uns nicht von theoretischen Erörterungen oder halben Lösungen beirren.“

Die Studien wurden auch Ronald J. Siarnicki vorgelegt, seines Zeichens Feuerwehrhauptmann und Geschäftsführer der US-Stiftung „National Fallen Firefighters Foundation“ (kurz NFFF). „Die NFFF und die der Stiftung angeschlossene Organisation First Responder Center haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Anzahl der Krebserkrankungen bei Feuerwehrkräften und somit die Zahl der einsatzbedingten Todesfälle zu reduzieren“, sagt Siarnicki.

„Jedes Jahr erhalten wir immer mehr Nachweise darüber, was den Zusammenhang zwischen einer Exposition gegenüber Schadstoffpartikeln und Krebsdiagnosen bei Feuerwehrkräften anbelangt. Die NIOSH-Studien verdeutlichen ganz klar, dass der korrekte Einsatz von Dieselabgas-Absaugsystemen eine Exposition und die damit verbundenen Risiken beträchtlich reduziert. Und zwar auf einfache sowie effektive Art und Weise“, fügt Siarnicki hinzu.

„Auf Grundlage der vorliegenden Studie werden wir weiterhin den Gebrauch von aktiven Abgasabsaugsystemen empfehlen, die Schadstoffpartikel bereits an deren Entstehungsquelle auffangen und dadurch die Exposition reduzieren“, sagt Ed Klima, Managing Director des First Responder Center der NFFF.

Die Herausforderung: Den Gebrauch von Dieselabgas-Absaugsystemen noch einfacher zu gestalten

Die Hersteller von Dieselabgas-Absaugsystemen haben weitere Funktionen entwickelt, die den Gebrauch ihrer Systeme vereinfachen. Plymovent beispielsweise hat in Nordamerika bereits über 50.000 Punktabsaugsysteme installiert und diese in den vergangenen Jahren um Funktionen erweitert, mit denen die Feuerwehrkräften ihre regelmäßigen Bereitschaftsprüfungen der Fahrzeuge innerhalb der Feuerwache ausführen können.

Den Feuerwehrkräften ist es dabei möglich, ihr Absaugsystem während der ausgiebigen Bereitschaftsprüfung ihrer Fahrzeuge im Handbetrieb laufen zu lassen, um dann nach Abschluss der Prüfroutine über den STOPP-Taster in den Automatikbetrieb zurückzukehren. Das Absaugsystem ist danach wieder bereit für den nächsten Notfalleinsatz, wenn das Fahrzeug die Feuerwache verlässt und der Absaugschlauch dabei automatisch vom Endrohr getrennt werden muss. Erfahren Sie mehr über unsere Abgasabsaugsysteme für Rettungsfahrzeuge.

Infos zur US-Behörde NIOSH

Das „National Institute for Occupational Safety and Health“ (kurz NIOSH) ist ein Institut der US-Amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC. Das NIOSH unterhält ein HHE (Health Hazard Evaluation) genanntes Gesundheits- und Sicherheitsbewertungsprogramm, um Gesundheitsgefahren in Arbeitsbereichen zu ermitteln und Maßnahmen zu deren Reduzierung und Vermeidung zu empfehlen. Die vollständigen HHE-Berichte stehen Ihnen hier zur Verfügung.

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